Was ist eine Blumenzwiebel?
Blumenzwiebel ist nicht gleich Blumenzwiebel, denn es gibt drei Erscheinungsformen: Die Zwiebel, das Rhizom und die Knolle. Diese drei Arten unterscheiden sich durch ihre Art und Weise wie sie Nährstoffe speichern. Beginnen wir mit der Blumenzwiebel:
Die Blumenzwiebel
Sie wird auch Geophyt genannt; das Wort wird abgeleitet aus dem Griechischen „geo“ für Erde und „phyto“ für Pflanze. Zu den Klassikern gehören beispielsweise Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Halbiert man eine Blumenzwiebel, sieht man in der Mitte die Knospe umschlossen von Blättern, in der nächsten Schicht eine fleischige Substanz und die äußere Schicht schützt die Zwiebel vor dem Austrocknen. Im Alltag sprechen wir zwar von Blumenzwiebeln, aber z.B. die Gladiole oder die Krokusse haben Knollen und das Maiglöckchen hat Rhizome. Der Bulbus, ein anderes Wort für Blumenzwiebel, ist ein unterirdischer bis nah an der Bodenoberfläche wachsender Speicher und bildet unverzweigte, sprossbürtige Wurzeln.
Die Vermehrung der Blumenzwiebel geschieht über drei verschiedene Wege. Die Tochterzwiebel wächst im Inneren der Mutterzwiebel neben dem Spross heran. Ist sie groß genug, löst sie sich seitlich aus der großen Zwiebel heraus. Das bezeichnet man als eine vegetative Vermehrung. Meistens bildet sich nur eine Tochterzwiebel, aus ihr wächst dann eine komplett neue Pflanze. Blühbereit wird sie erst nach 2-3 Jahren sein. Die Mutterzwiebel stirbt mit den Jahren ab.
Die Brutzwiebeln bilden sich außen am Zwiebelboden der Mutterzwiebel
(1. Abb. v.l.). Ab einer gewissen Größe können sie von der Mutterzwiebel getrennt werden. Es kann aber auch sein, dass sich Brutzwiebeln an Blattachseln von Laubblättern (2. Abb. v.l.) und direkt an der Blüte bilden (3. Abb. v.l.). Die Brutzwiebeln können dann eingepflanzt werden und es entwickelt sich eine neue Pflanze. Nach 2-3 Jahren werden sie das erste Mal blühen. Auch hier stirbt die Mutterzwiebel mit der Zeit ab.
Die Samen bilden sich nach dem Verwelken der Blüte in dem Blütenknoten. Kurz bevor der Knoten seitlich aufreißt, sollte geerntet werden. Pflanzen Sie die Samen in kleine Töpfe oder direkt ins Beet. Bei dieser Art der Vermehrung braucht man Geduld und Glück, es kann nämlich bis zu sechs Jahren dauern, bis die Pflanze blüht. Die Samen der Frühjahrszwiebeln müssen einem Kältereiz ausgesetzt werden, daher stellen Sie die bepflanzten Töpfe am besten zunächst nach draußen. Wenn der Frühling kommt, werden sich mit etwas Glück schon ein paar neue Triebe und kleine Zwiebeln gebildet haben.
Das Rhizom
Das Wort Rhizom kommt vom Altgriechischen und bedeutet „Eingewurzeltes“. Das Rhizom dient zur Speicherung der Nährstoffe und vegetativen Vermehrung. Durch die reichlich wachsenden sprossbürtigen Wurzeln ist es auch unter dem Namen Wurzelstock oder Erdspross bekannt. Die Sprossachsen entfalten sich unterirdisch, dicht an der Erdbodenoberfläche. Sie verzweigen sich sehr stark und breiten sich üppig unter der Erde aus. Die Canna, einige Iris-Arten, das Buschwindröschen und das Maiglöckchen sind diverse Beispiele der Blumenzwiebeln, die Rhizome bilden.
Die Knolle
Auch bei den Knollen ist nochmals zu differenzieren. Die Sprossknolle ist ähnlich wie das oben beschriebene Rhizom ein verdicktes, fleischiges Speicherorgan. Jedoch breitet sich das Wurzelwerk nicht so stark aus. Sie hat eher ein begrenztes Wachstum und einen knolligen Wuchs, die äußere Haut ist sehr dick und korkig. Es gibt ober- und unterirdische Sprossknollen; man erkennt sie immer an den sogenannten Augen (Sprossanlagen). Aus ihnen wachsen die Blätter und Blüten ohne Stängel heran, wie z.B. bei dem Alpenveilchen.
Die Wurzelknollen hingegen bilden sich direkt am unterirdischen Teil des Sprosses und verdicken dort. In den dicken Teilen der Knolle werden alle Nährstoffe gespeichert. An dem Spross entlang bilden sich Stiele, Blätter und Blüten. Die Wurzelknolle vermehrt sich durch neue Vorratsspeicher, die sogenannten Tochterknollen. Dabei wird die Mutterknolle weich und dunkel und stirbt ab.